People-Pleasing kann sich unbemerkt in unser Leben einschleichen, bis wir eines Tages merken: Ich weiß gar nicht mehr, wer ich wirklich bin. Genau das habe ich erlebt, als ich vor der Kamera plötzlich „blank“ war. Ein Moment, der mir klar gezeigt hat, wie People-Pleasing meine Authentizität untergräbt.
Das verblüffende Phänomen: Wenn wir ohne Gegenüber plötzlich “leer” sind
“Es ist seltsam”, dachte ich oft, “ich kann stundenlang mit Menschen sprechen, Workshops leiten, Coaching-Gespräche führen. Aber sobald ich vor der Kamera sitze, fühle ich mich wie gelähmt.”
Was aussieht wie Lampenfieber ist oft ein Effekt des People-Pleasings. Denn: Die Kamera hält uns schonungslos den Spiegel vor. Sie zeigt, wie sehr wir unsere Identität durch das Reagieren auf andere definiert haben.
Die schmerzhafte Wahrheit: Als People-Pleaser existierst du nur in Reaktion auf andere
Ein Stirnrunzeln, und wir ändern sofort die Richtung. Ein Lächeln? Wir verstärken unser Verhalten. Gelangweiltere Blicke? Und wir schalten auf Entertainment.
So sehr wir auch glauben, empathisch und anpassungsfähig zu sein, im Kern verlieren wir uns dabei. Ohne ein Gegenüber fühlen sich viele People-Pleaser leer, konturlos, unsichtbar.
Der verschwundene Kern: Wenn du dich selbst nicht mehr kennst
„Wer bin ich eigentlich, jenseits dessen, was andere von mir erwarten?“ Eine Frage, die People-Pleaser oft nur schwer beantworten können. Die Leere vor der Kamera ist ein Symbol für etwas Tieferes: das Verlorensein im Anpassungsmodus.
Die perfekte Anpassung: Eine vermeintliche Superkraft
People-Pleaser entwickeln hochsensible Antennen für andere:
- Wir erkennen winzige Veränderungen im Gesichtsausdruck
- Wir hören die feinsten Nuancen im Tonfall
- Wir spüren Stimmungen noch bevor das Gegenüber es selbst tut
Diese „Superkraft“ hat ihren Preis: Wir verlieren den Kontakt zu uns selbst. Vor der Kamera – ohne Signale, auf die wir reagieren können – fällt dieses System komplett in sich zusammen.
People-Pleasing hat uns zu virtuosen Interpreten anderer Menschen gemacht, während wir verlernt haben, unsere eigene Melodie zu spielen.
Die Kosten des People-Pleasings
- Identitätsverlust: wir wissen nicht mehr, was wir wirklich wollen
- Erschöpfung: Anpassung raubt Energie
- Beziehungsprobleme: oberflächliche Harmonie statt echter Tiefe
- Selbstentfremdung: das Gefühl, sich selbst nicht mehr zu kennen
- Innere Leere: wie ein ständiges Vakuum
Zurück zur Authentizität: Wege zu deinem wahren Kern
- Akzeptiere die Leere: statt dagegen anzukämpfen, nimm sie als Information an.
- Frage dich: Was denke ICH wirklich? Und zwar täglich, bei kleinen und großen Dingen.
- Erschaffe reaktionsfreie Räume: Tagebuch schreiben, allein spazieren, ohne Publikum.
- Entlarve deine Rollen: Erkenne die „Versionen“ deines Selbst in verschiedenen Kontexten.
- Baue eine Beziehung zu deinem authentischen Ich auf: Was mag, denkt und braucht es?
Dein erstes Experiment: Die Kamera als Spiegel
- Setze dich vor die Kamera, nur für dich.
- Starte die Aufnahme und sage: „Ich weiß gerade nicht, was ich sagen soll, und das ist ok.“
- Bleib 2–3 Minuten dabei.
- Reflektiere: Was hat das über dich gezeigt?
So wird die Kamera vom Feind zum Werkzeug deiner Heilung.
Vom People-Pleasing zur Selbstbestimmung
Der Weg raus aus People-Pleasing braucht Mut, Geduld und Begleitung. Doch er lohnt sich: am Ende steht die Freiheit, du selbst zu sein. In jeder Beziehung, jedem Raum, jedem Moment.
Wenn dich dieses Thema bewegt und du spürst, dass du den nächsten Schritt nicht allein gehen möchtest:
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