Fällt es dir schwer, „Nein” zu sagen, ohne Schuldgefühle zu haben? Fühlst du dich schuldig, wenn du deine eigenen Bedürfnisse vor die anderer stellst? Passt du dich oft an, nur um geliebt oder akzeptiert zu werden?
Die gute Nachricht: Es ist nicht deine Schuld. Viele Frauen wie du – empathisch, fürsorglich, harmoniebedürftig – haben gelernt, Grenzen nicht klar zu setzen. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein tief verwurzeltes Muster.
Die Schwierigkeit, Grenzen zu setzen, ist selten ein Zeichen von Schwäche, sondern das Echo unbewusster Lektionen, die wir sehr früh im Leben gelernt haben.
Wie ich bereits im Artikel über Kindheitsprägungen und Grenzen beschrieben habe, werden die Grundlagen unseres Beziehungslebens in den ersten Lebensjahren gelegt. Heute schauen wir genauer hin: Warum fällt es dir so schwer, Grenzen zu setzen, und wie kannst du beginnen, das Muster zu verändern?
Der unbewusste Deal: Wie Kindheit auf deine Grenzen wirkt
Als Kinder sind wir völlig abhängig von unseren Bezugspersonen. Um Liebe und Sicherheit zu sichern, lernen wir blitzschnell, was Zustimmung bringt und was Ablehnung.
Wenn Eltern oder Bezugspersonen emotional unreif, überfordert oder kritisch waren, entsteht ein inneres Muster:
- Anpassen statt authentisch sein
- Gefühle verstecken
- Bedürfnisse zurückstellen
- Konflikte vermeiden
Dieses Muster war damals eine Überlebensstrategie. Doch als Erwachsene hält es dich davon ab, gesunde Grenzen zu setzen. (Mehr dazu auch in meinem Artikel über Anzeichen für schwache Grenzen).
Typische Folgen im Erwachsenenalter
Diese früh gelernten Strategien tauchen später so auf:
- Angst vor Ablehnung: „Wenn ich Nein sage, verliere ich die Verbindung.”
- Schuldgefühle: „Wenn ich Grenzen setze, bin ich kein guter Mensch.” (Hier erkläre ich, wie du Grenzen ohne Schuldgefühle setzt).
- Das Gefühl, egoistisch zu sein: Deine Bedürfnisse hintenanzustellen fühlt sich „normal” an.
- Unsicherheit: „Was brauche ich überhaupt?”, weil deine Bedürfnisse nie wichtig waren.
Das alles ist kein persönliches Versagen. Es sind alte Programme. Und Programme kann man überschreiben.
Dein Wegweiser: Vom unbewussten Muster zur bewussten Wahl
Der Schlüssel liegt darin, die Muster zu erkennen und liebevoll zu überschreiben:
- Selbstmitgefühl entwickeln: Erkenne an, dass dein kindliches Selbst getan hat, was nötig war. (Kristin Neff beschreibt hier eindrücklich, warum Selbstmitgefühl heilsam ist).
- Auslöser bewusst wahrnehmen: Wann gehst du sofort in Anpassung?
- Innehalten üben: Atme & erinnere dich: Heute hast du Wahlmöglichkeiten.
- Kleine Grenzen setzen: Starte mit Mini-Schritten: „Ich brauche kurz Bedenkzeit.“
Jede kleine Grenze überschreibt das alte Programm und stärkt dein Selbstwertgefühl. Lies dazu auch: So baust du Selbstwert von innen auf.
Dein nächster Schritt: Vom Verstehen ins Tun
Verstehen ist kraftvoll, doch echte Veränderung passiert erst, wenn du ins Handeln kommst. Genau dabei begleite ich dich in meinem Coaching.
In meinem Programm „Raus aus dem Kopf, rein ins Leben“ lernst du, deine Muster zu erkennen, gesunde Grenzen zu setzen und dich wieder mit deinem wahren Selbst zu verbinden. Ganz ohne Schuldgefühle, sondern mit Klarheit und Selbstvertrauen.
Hier erfährst du mehr über mein Coaching-Angebot.
Fazit
Es ist nicht deine Schuld, dass dir Grenzen setzen so schwerfällt. Aber es ist deine Chance, heute neue Wege zu wählen. Mit jedem Schritt stärkst du deine innere Freiheit und erschaffst Beziehungen, die auf Respekt und Authentizität basieren.
Du bist nicht allein auf diesem Weg. Und du bist es wert.